14
Feb

Schwanger in Dubai, betreut wie zu Hause

Post in Publikationen
by Amelie Hofmann-Werther

Bekannte Mutterschaftsvorsorge trotz fremdem Land.

 

Sie sind schwanger? Herzlichen Glückwunsch! Dieses freudige Ereignis wird Ihren Alltag ein wenig verändern. Gut zu wissen, dass auch fern ab von der gewohnten Umgebung eine Betreuung in der Schwangerschaft nach den Ihnen bekannten medizinischen Standards möglich ist. In einem ersten individuellen Gespräch sollte darüber informiert werden, welche körperlichen Umstellungen in der Schwangerschaft zu erwarten sind, worauf bei Sport, Ernährung und Berufstätigkeit oder Reisen in der Schwangerschaft geachtet werden sollte. Gerade in Dubai werden fast alle Lebensmittel importiert und legen lange Reisestrecken zurück. Die Ergänzung der täglichen Ernährung mit für die Schwangerschaft wichtigen Vitaminen, Folsäure, Iod und Mineralien sollte ebenfalls Teil der Erstberatung sein. Im Verlauf der kommenden Wochen und Monate werden Ihnen verschiedene Untersuchungen angeboten. Welche Maßnahmen der Schwangerschaftsüberwachung nötig, möglich und sinnvoll sind, sollte zum gegebenen Zeitpunkt individuell besprochen und die Vorteile und ggf. Risiken genau erläutert werden.

 

Hier nur einige Beispiele:

 

Erst-Trimester-Screening (Nackenfaltenmessung)

Diese erste „große“ Ultraschall-Untersuchung kann in der Schwangerschaftswoche (SSW) 11+ 0 bis 13+ 6 durchgeführt werden. Hier sind die Untersuchungsbedingungen am besten um die gewünschten Informationen zu erhalten. Das Erst-Trimester-Screening, mit Nackenfaltenmessung, wird auch oft als Down-Syndrom-Screening beschrieben, wobei die Untersuchung noch weitere Syndrome berücksichtigt Diese kombinierte Untersuchung wird zur Risikoabschätzung auf das Vorliegen einer genetischen Veränderung beim Kind angeboten. Durch die Kombination aus Messung der Nackenfaltenregion des Kindes mittels Ultraschall und der Bestimmung gewisser Parameter aus dem mütterlichen Blut kann das Risiko eines Paares unter Berücksichtigung des mütterlichen Lebensalters individualisiert kalkuliert werden. Einige weitere sogenannte Ultraschall Soft Marker können ebenfalls in selber Untersuchung beurteilt werden. Für diese Methode ist keine Probenentnahme von Fruchtwasser notwendig und es entstehen daher keine Risiken für das Kind durch die Testdurchführung selbst.

 

Nicht Invasiver Pränatal Test (NIPT)

Alternativ zum Erst-Trimester-Screening oder ergänzend zum Erst-Trimester-Screening kann ein Nicht Invasiver Prenatal Test (NIPT) durchgeführt werden. Hierfür ist lediglich eine Blutentnahme bei der werdenden Mutter nötig. Ziel ist auch bei diesem Testverfahren, mögliche genetische Veränderungen beim Ungeborenen mittels molekulargenetischer Analytik auszuschließen. Im mütterlichen Blut schwimmende Fragmente kindlicher Gensubstanz werden bei diesem Test als solche erkannt und quantitativ beurteilt.

 

Zweit-Trimester-Screening (Sonographische Feindiagnostik bzw Organdiagnostik)

Diese zweite „große“ Ultraschalluntersuchung hat einen optimalen Untersuchungszeitraum in 20+0 Schwangerschaftswochen (SSW) bis 23+0 Schwangerschaftswochen (SSW). Bei dieser Ultraschalluntersuchung wird die Entwicklung Ihres Kindes möglichst detailliert beurteilt. Man begutachtet die bedeutenden Organe des Kindes und deren sonographische Merkmale, dokumentiert den Entwickelungsfortschritt und kontrolliert Fruchtwassermenge, Blutversorgung, Größen- und Gewichtsschätzung ihres Kindes. Bei auffälligen, unklaren oder nicht optimal darstellbaren sonographischen Merkmalen kann eine Untersuchung wiederholt werden oder durch eine Überweisung zum Spezialisten weiter vertieft werden.

 

Untersuchung auf Gestationsdiabetes

Zunehmend wird heutzutage ein erhöhter Blutzuckerspiegel bei Patientinnen in der Schwangerschaft festgestellt. Ein Screening auf Gestationsdiabetes (GDM) wird in der Regel ab der 26. Schwangerschaftswoche beim Frauenarzt angeboten. Bei bestimmten Risikokonstellationen oder entsprechender Vorbelastung auch schon früher. Ein unerkannter Gestationsdiabetes kann entscheidende Auswirkungen auf die Entwicklung ihres Kindes und auf die mütterliche Gesundheit haben. Zur Untersuchung wird der Schwangeren eine definierte Menge Zuckerlösung zum Trinken verabreicht und ihre Insulinantwort durch wiederholte Blutentnahme dokumentiert. Je nach Ergebnis kann eine Ernährungsumstellung oder aber Therapie erforderlich sein. Die Ergebnisse werden mit Ihnen besprochen und interpretiert.

Diese und weitere Möglichkeiten der weiterführenden Schwangerschaftüberwachung sollten allen Patientinnen erläutert und angeboten werden. Fragen Sie danach.